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Meteora III

Auch heute Morgen ist der Wettergott besser gelaunt, als es die Wettervorhersage für diese Woche vermuten lässt. Wenige Wolken sind am Himmel zu sehen und die Temperaturen bewegen sich rasant auf die 30° Marke hin. Die Gelegenheit um dem Pinios einen Besuch abzustatten. Der Pinios und seine Nebenflüße entspringen dem Pindos-Gebirge und fließt durch die thessalische Tiefebene. Früher Salambria genannt ist der Fluß mit etwas über 200km Länge einer der längsten Flüße Griechenlands. Daher hatten wir auch zu dieser Jahreszeit noch etwas mehr Wasser erwartet. Mehr als einen halben Meter war er hier, in der Nähe von Kalambaka, nirgends tief. Umso mehr konnten wir uns da mit unseren ATVs austoben.

Auf der einen Seite das Pindos-Gebirge, auf der anderen die Felsen von Meteora fahren wir vor dieser einmaligen Kulisse kreuz und quer durch das Flußbett, auf der Suche nach immer noch einer etwas tieferen Stelle.

Bei so viel Wasser merkt man die Hitze kaum.

Da bekommt der Begriff Flußwandern doch gleich eine ungeahnte Bedeutung.

Schon erstaunlich, welche Wellen so ein ATV vor sich herschieben kann. Nach einer guten Stunde Wasserspiele wird es Zeit zu tanken. Mit fast 2,41€ ein neuer Spritpreisrekord für Super 95, Super Plus 100 liegt bei fast 2,60€.

Entlang des Pinos nach Süden soll es oberhalb des Flusses einen schönen Aussichtspunkt auf das Felsmassiv von Meteora geben. Auf dem Weg dorthin noch mit Speed durch einen Bach, der die Straße kreuzt.

Nach einer knappen halben Stunde gelangen wir zum Aussichtspunkt. Der Blick in die Landschaft ist wirklich sehenswert - auf der gegenüberliegenden Talseite die Meteora-Klöster auf den Felsen (auch wenn die Klöster kaum zu erkennen sind).

Etwas weiter den Fluß hinunter 2 Brücken über das Bett des Pinios.

Wir folgen dem Berghang weiter entlang nach Süden, der Weg häufig durch getrocknete Gräser und Disteln fast komplett verdeckt.

Ein kleines Kirchlein mit Bänken und Tischen im "Vorgarten" lädt uns zu einer kurzen Pause ein. Im Schatten trinken wir etwas und planen die nächsten Wegpunkte. Für heute hatten wir nach dem Bad im Fluss nichts weiteres geplant.

Spontan entscheiden wir uns dem Pinios wieder nach Norden bzw. Nordwesten zu folgen - auf Google Maps geht hier eine kleine Straße ins Pindos-Gebirge hinauf. Was Pertulio sein soll ist uns noch nicht klar - Extrem Sports an einem Punkt in den Bergen klingt aber interessant und wir machen uns auf den Weg. Zu erst wieder hinunter ins Tal und dann im Bogen zurück zum Pinios.

Entlang der westlichen Talseite führt uns das Sträßlein zunächst etwas weg vom Fluß durch kleine Dörfer an den Hängen des Pindos. Keine 10 Kilometer und aus dem Sträßlein wird wieder ein Feldweg. Dieser führt uns vorbei an einer Herde Rinder mit 4 laut bellenden Hirtenhunden zurück zum Flußbett.

Immer wieder kommen kleine Bächlein von den Hängen herab, fließen manchmal nur über die Straße, haben sich ein anderesmal ein Bachbett quer durch die Straße gegraben.

Einem dieser Bächlein folgen wir, unter großen Bäumen hindurch bis zum Pinios. Während der Schneeschmelze dürften diese Bäume alle mehr oder weniger tief im Wasser stehen. Jetzt ist es für uns der perfekte "Weg" zum Fluß.

Hier, etwas weiter flußaufwärts als heute Morgen, ist das Flußbett schmaler, das Wasser etwas tiefer und die Strömung deutlich stärker. Ein ganzes Weilchen toben wir uns hier so richtig aus.

Abenteuerspielplatz für erwachsene Kinder.

Mit großem Spielzeug.

Vor grandioser Kulisse.

Einfach unbezahlbar.

Die ATVs wieder etwas sauber gespült - zumindest der Staub der letzten Tage ist weg - geht es weiter. So ganz genau ist das GPS in den Bergen nicht mehr und trotz Einblendung der Satellitenkarte in Google Maps nehmen wir zweimal die falsche Abzweigung. Unser TomTom Navi ist hier völlig überfordert - keine Straße ist zu sehen. Wir lassen Doris TomTom lediglich weiterlaufen und zeichnen die Route auf. Jetzt heißt es ersteinmal umdrehen.

Teilweise ist der Weg stark ausgewaschen.

So geht es einige Kilometer dem Flußbett entlang ins Pindos-Gebirge.

Ein kurze asphaltierte Passage bringt uns mehrere hundert Meter hinauf. Dort geht es dann auf unbefestigten Wegen weiter. Anfangs noch durch Laubwälder.

Etwas später dann abwechselnd über offenere Hänge und durch dichten Mischwald.

Eine kleine Herde Rinder müssen wir von Ihrer Tränke vertreiben, denn die steht direkt am Wegrand und die (tierischen) Rindviecher blockieren mit ihrem Hinterteil die ganze "Straße". Gut nur, daß die freiwillig auf die Seite gehen und unsere Bullenfänger nicht zum Einsatz kommen müssen :). An einem Bächlein, aufgefangen und über einen Holzrinne geleitet, legen wir eine kleine Pause ein. Etwas Hunger macht sich bemerkbar. Wir müssen uns mit Wasser begnügen - mit so einer langen Tour hatten wir nicht gerechnet. Egal, wir verhungern so schnell nicht und mit jeder Kurve kommen neue Eindrücke und Herausforderungen. Da ist der Hunger schnell vergessen.

Wir sind mittlerweile auf über 1000m Höhe und es ist deutlich kühler geworden. Trotzdem begegnen uns auch hier immer wieder Schildkröten - erstaunlich, wo die überall zu finden sind. Noch einmal lotst uns das GPS auf den falschen Weg - diesmal merken wir es erst nach einem knappen Kilometer. Also umdrehen und zurückfahren bis zur letzten Weggabelung.

Auf 1287m über dem Meeresspiegel erreichen wir dann den höchsten Punkt der heutigen Tour.

Ab hier geht es dann bergab, vorbei an Holzfällern bis wir vor dem Parkplatz eine Skigebietes an einer geschlossenen Schranke stehen. Ein kleines Holzbrückchen (wohl eher für Fußgänger gedacht) bringt uns dann aber doch direkt und ohne großen Umweg auf den Parkplatz vor der Bergbahn.

Χιονοδρομικό Κέντρο Περτουλίου

Ausser dem Schild mit dem Hinweis auf ATVs und Schneemobile ist hier allerdings von extreme Powersports nichts zu sehen - menschenleer und verlassen ist es wohl nur im Winter geöffnet.

Nach über 40km off-road Passagen, die wir uns den Tag über bis hier hinauf gearbeitet haben sind wir durchaus angetan von einer asphaltierten Straße, die sich hinunter ins Tal schlängelt und uns nach weiteren knapp 60km zurück bringen wird.

Ein weiter Blick über das Tal des Pinios.

Dann weiter bergab - anfangs noch in die entgegengesetzte Richtung.

Erst unten am Fluß geht es dann zurück aus dem Tal hinaus in Richtung Kalambaka. Dreckig sind unsere Maschinen in den Bergen wieder geworden - also an geeigneter Stelle noch einmal ab in den Fluß.

Ein gut Ausrede ist doch immer etwas wert - so ganz können wir vom Fahren im Wasser nicht genug bekommen. Wer weiß, wann sich das nächste Mal so eine Chance bieten wird.

Zurück am Wohnmobil bekommen wir noch Schmetterlingsbesuch.

Ein netter Abschluß eines traumhaften Tages, der uns lange im Gedächtnis lebendig bleiben wird.

 

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